Ja, Marco Rose hat die Ausstiegsklausel gezogen und damit den Stöpsel aus der Erfolgsschüssel. Es ist fast einmalig, wie eine positive Entwicklung einer Mannschaft fahrlässig gestoppt wurde. Das ist unverzeihlich und der Schaden für die Moral der Mannschaft und den Verein ist kaum zu bemessen. Dass dabei die in doppeltem Sinne falsche Borussia erfolgreich intrigiert hat, ist nicht zu verleugnen.
Die Chronologie der Ereignisse zeigt, in welch perfider Weise die Zecken das Gerücht um Rose just zu dem Zeitpunkt gestreut haben, als sich die Raute anschickte, ihnen den Rang im Kampf um die Champions League-Plätze abzulaufen. Dass sich Rose anscheinend erst im Januar entschieden hatte, diese Option zu ziehen, kann ich nicht glauben. Die Unruhe aus Dortmund erreichte den Verein, vor allem aber auch Spieler, die dann nicht mehr an das Projekt Gladbach glaubten. Florian Neuhaus ist seitdem durch den Wind und denkt wohl schon an andere Vereine; dasselbe gilt für Marcus Thuram. Es ist dem BVB gelungen, einen Mitkonkurrenten regelrecht zu zerlegen. Und Max wehrt sich nicht gegen diese Intriganz.
Tersic geht als Sieger, Rose kommt als Verlierer - ein Szenario, das das Projekt BVB für Rose gleich zum Scheitern führen kann. Aber diese Ausstiegsklausel erweist sich als eine Bombe, die irgendwann los gehen musste. Muss man Max dafür rügen? Hat er zu viel riskiert? Fällt ihm das jetzt auf die Füße?
Eines zeigt sich: Romantik spielt keine Rolle, die Eigeninteressen der Akteure sind zu groß. Das Herz für die Raute ist vor allem bei dem Fans. Der Rest, das sind Konzerninteressen. Das müssen wir immer im Hintergrund behalten. Abgesehen davon, dass mich das Geistergegurke emotional null anmacht...
Für Gladbach, das jede Perspektive auf einen Titel verspielt hat, droht eine Ananasrunde, die sich wie Kaugummi zieht. Traurig. Max, mach was...
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Dirk 03/08/2021 15:42